Interview mit Christina Beitz-Radzio
Tutorenausbilderin bei TutorPlus
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Frau Dr. Christina Beitz-Radzio ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studiendekanat der Tierärztlichen Fakultät (LMU). |
| TutorPlus ist ein multiplikatives Qualifikationsprogramm für Dozierende aller Fachbereiche der LMU München, die ausgebildet werden, Tutorinnen und Tutoren für spezifische Lehraufgaben zu qualifizieren. |
1) Wie war die Situation von Tutorinnen und Tutoren an Ihrem Institut/Ihrer Fakultät vor Ihrer Tutorenausbildung?
Die studentischen Tutorien wurden mit Lehre@LMU Ende 2012 an unserer Fakultät eingeführt. Die ersten Tutorien fanden im Fach Chemie statt. Nach und nach wurden sie ausgebaut, so dass wir jetzt regelmäßig eine Unterstützung in Terminologie und in fast allen naturwissenschaftlichen Grundlagenfächern anbieten: Chemie, Physik, Biochemie. Vor meiner TutorPlus-Ausbildung, die ich direkt im Folgejahr begonnen habe, konnte ich die Tutoren lediglich durch Tipps aus Erfahrung und nach Gefühl unterstützen.
2) Welche Veränderungen stellen Sie nach der Schulung von Tutorinnen und Tutoren an Ihrem Institut/Ihrer Fakultät fest?
Die Tutorinnen und Tutoren sind sehr begeistert von den Schulungen. Sie finden sie interessant und hilfreich auch für ihren Alltag und wollen mehr davon. Natürlich haben sie auch die Möglichkeit das offizielle Tutorenzertifikat zu bekommen, das einen Ansporn und eine schöne Ergänzung für den Lebenslauf darstellt. Inzwischen erhalte ich Rückmeldungen, dass sie das Erlernte auch bei der Dissertation anwenden können und die Schulungsinhalte ihnen hier sehr gut weiterhelfen.
3) Warum haben Sie sich für die Teilnahme an TutorPlus entschieden?
Mein Wunsch war und ist es, Tutorinnen und Tutoren professionell zu unterstützen. Da es sich hier um potenzielle Dozenten von morgen handelt, ist es meine Hoffnung, die künftige Lehre dadurch nachhaltig verbessern zu können. Auf diese Weise entstehen neue Vorbilder. Der zweite Grund ist meine Neugier, neue Themen erlernen, erfahren und vertiefen zu können und die professionelle Vermittlung von Themen war schon immer interessant für mich.
4) Was ist Ihr persönlicher Gewinn durch die TutorPlus-Ausbildung?
Einerseits habe ich selbst sehr viele spannende Erfahrungen gemacht während der Ausbildung. Beispiele sind Videofeedback und Feedback an sich auf Schulungseinheiten. Am Anfang ist es ungewohnt, weil in unserer Gesellschaft eine gute Feedbackkultur leider noch nicht selbstverständlich ist. Dies zu erfahren, dass es tatsächlich möglich ist, war sehr wertvoll für mich. Meine Weiterentwicklungen wurden mir von den anderen Teilnehmern gleich gespiegelt.
Auf der anderen Seite kann ich die Weiterentwicklung meiner Tutorinnen und Tutoren beobachten, die ich jetzt zum Teil schon längere Zeit kenne.
Ein weiterer Aspekt ist der Kontakt zu MitarbeiterInnen aus anderen Fakultäten. Dieser Austausch ist immer sehr wichtig und so können auch neue Sichtweisen und Ideen entstehen.
Insgesamt war und bin ich von diesem Konzept so begeistert, dass ich mich dazu entschieden habe, die Trainerausbildung bei Sprachraum eG zu machen.
5) Welche Nebeneffekte stellen Sie durch die TutorPlus-Ausbildung innerhalb der Lehrkultur Ihres Institutes/Ihrer Fakultät fest?
Im kleinen Rahmen konnte ich unterstützen, dass ein anderes Bewusstsein für Lehre zum Vorschein kommt. Ich kann so Dozenten, die sich für gute Lehre interessieren besser weiterhelfen oder auch aus meiner Erfahrung die Angebote von PROFiL gezielt empfehlen.